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Soennecken-Lieferantentag: Mit neuen Lösungen durch den Sturm der Veränderung

Overath, 9. Dezember 2015. Es herrschte Aufbruchstimmung beim 15. Lieferantentag der Soennecken eG in Overath. Den Herausforderungen der Zukunft stellt sich die Genossenschaft mit dem neuen Gruppenkonzept s:max für Streckenhändler, erweiterten Dienstleistungen im Bereich Drucken und Kopieren und der aktiven Unterstützung der Einzelhändler bei der on- und offline-Verzahnung. Die Umsatzzahlen 2015 liegen unter denen des Vorjahres. Für 2016 ist wieder mit Wachstum zu rechnen.

 

 

„Die Zukunft macht uns keine Angst – ganz im Gegenteil“, fasste Soennecken-Vorstand Dr. Benedikt Erdmann vor rund 160 Gästen des traditionellen Lieferantentages die Stimmung im Unternehmen zusammen. In Zeiten enormer Geschwindigkeit der Veränderungen sei die Soennecken eG darauf eingestellt, selbst ein Teil der Veränderung zu werden und ihr mit aktivem Handeln zu begegnen.  

In einer Zukunftswerkstatt hat sich Soennecken 2015 intensiv damit beschäftigt, wie die Arbeitswelt und die Branche in zehn Jahren aussehen könnten. Aus den entworfenen Zukunftsbildern werden Ziele, Aufgaben und Lösungen für eine Strategie 2025 abgeleitet. Ein Ergebnis steht für Dr. Erdmann bereits fest: „Wir wollen und werden an der Digitalisierung der Bürowelten partizipieren. Dafür sind wir bereit, Neues zu wagen.“  

Den im Vergleich zu 2014 um 4,6% gesunkenen Umsatz nahm Dr. Erdmann ernst, aber gelassen. Bereinigt um Sondereffekte wie den Verlust eines großen Lieferanten sei das Ergebnis knapp unter Vorjahr und damit „nicht brillant, aber auch nicht schlecht.“ Stand Ende Oktober betrug der Gesamtumsatz im laufenden Jahr 463,9 Millionen Euro. Davon entfielen auf das Vertragslieferantengeschäft 373,1 (-5,6%) und auf das Warengeschäft 90,7 (-0,7%) Millionen Euro. Die Ausschüttung für die Mitglieder liegt auf Vorjahr und damit auf konstant hohem Niveau. Für 2016 rechnet die Genossenschaft mit einem Umsatzplus von 2,6%, insbesondere mit deutlichen Steigerungen im Warengeschäft.  

Ein Schwerpunkt der Dienstleistungspakete die Soennecken für ihre Mitglieder erbringt, liegt bei der Akquisitionsunterstützung. Mit s:max stellte Kai Holtkamp, Geschäftsfeldleiter Streckenhandel, eine endkundenorientierte Kontaktstrategie für Streckenhändler vor. Entwickelt wurde sie in Kooperation mit neun Händlern, die sich in einer Vertriebsgruppe zusammenschlossen. „Gut sortiert ist halb gewonnen“, sagt Holtkamp, der Soennecken in Zukunft in einer deutlich aktiveren und vertriebsunterstützenden Rolle sieht. s:max versetzt die Soennecken Mitglieder bei intensiver Mitarbeit in die Lage, ihre regionalen Umsatz-Potentiale detailliert zu erkennen und zu nutzen. Passend zu den Analyseergebnissen werden die Mitglieder mit Maßnahmen wie Trainings und Entwicklung von Preisstrategien unterstützt. In Planung ist ein Konfigurator für die Erstellung von individualisierten Print- und Onlinemedien. 2016 wird eine weitere Vertriebsgruppe an den Start gehen. „Wir bringen Gleichgesinnte zusammen und entwickeln gemeinsam mit ihnen eine Marktstrategie“, sagt er. „Ohne Vertrauen zwischen Soennecken und den Händlern wäre das nicht zu realisieren.“

 

 

Wie massiv die Veränderungen durch die Digitalisierung sind, stellte Winfried Schneider, Leiter des Geschäftsfeldes Drucken und Kopieren, anhand aktueller Umfrageergebnisse dar. Unsicherheit und Sorge vor Veränderung bis hin zu Existenzängsten prägen die Stimmung unter  Kunden. „Unsere Chance ist es, diese Sorgen aktiv abzubauen“, sagte Schneider. „Soennecken-Mitglieder haben Kompetenzen und Lösungen, mit denen sie den Geschäftsführern die Erfolgs-Potenziale, die mit diesen Veränderungen möglich werden, aufzeigen können“. Nach seiner persönlichen Prognose wird das Druck- und Kopiervolumen in den nächsten zehn Jahren um die Hälfte zurückgehen, werden Umsätze und Margen weiter fallen. „Wir werden den Umsatzrückgang mit Consulting, Dienstleistung und Software-Lösungen kompensieren“, kündigte Schneider an. Neue Mitglieder-Dienstleistungen wie Security-Konzepte, Einbindung von mobilen Endgeräten und Sprach- wie Bildverarbeitung gehörten ebenso dazu wie die strukturierte Optimierung von IT-Serviceleistungen auf Basis der Best Practice-Sammlung ITIL. „Meine Vision ist, dass unsere Mitglieder ihre Kunden bei der Digitalisierung begleiten – mit Kompetenz und Vertrauen“, so Schneider.  

Im Einzelhandel hat die Soennecken eG im abgelaufenen Jahr konkrete Aktivitäten zur Verzahnung der Off- und Online-Vermarktung gestartet. „Die 1A-Lage der Zukunft ist Online“, sagte Geschäftsfeldleiterin Margit Becker und „die  Website der Türöffner für alles.“ Für neun Händler hat die Genossenschaft 2015 in einem Pilotprojekt die Erstellung und Pflege der Website übernommen. Diese  bieten neben dem Produktangebot redaktionelle Inhalte rund um Produkte, Ladengeschäft und Marke. Durch SEO-Optimierung werden diese mit Top-Ranking im Netz gefunden. Die Verbindung mit sozialen Netzwerken steigert die Zugriffszahlen.  

„Oberste Priorität muss sein, dass die Kunden ins Geschäft kommen“, erläuterte Becker die Zielsetzung. „Es geht darum, die Atmosphäre, die Seele und die Werte des Geschäfts auch digital zu transportieren.“ Für den POS stellt Soennecken außerdem Online-Bestellplattformen mit derzeit 6.500 Artikeln bereit, die der Kunde, aber auch der Händler bei Verkaufsgesprächen nutzen kann.  

Zusammenfassend bemühte Dr. Benedikt Erdmann am Ende ein Bild. Als Sturm bezeichnete er den Prozess der rasanten Veränderung und die Reaktion der Branche sei gewesen, im Bauch des Schiffes zu verharren und die Schotten dicht zu machen. Dies halte jedoch den Sturm nicht auf. „Jetzt haben wir nicht mehr und nicht weniger entschieden, als dass wir an Deck gehen“, sagte Erdmann. Wenn alle an Deck seien, könne gemeinsam entschieden werden, was zu tun ist. „In fünf Jahren werden Sie das Unternehmen nicht mehr wiedererkennen“, prognostizierte der Vorstandssprecher den Lieferanten. „Und Sie sind Teil unserer Zukunft.“