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Mandalas – Malen statt Meditation

Lehrerinnen tun es, aber auch Banker, Frauen und Männer, Studenten und Rentner – quer durch alle Bevölkerungsschichten und rund um den Globus ist ein beinahe vergessenes Relikt der Kindheit zum Megatrend geworden: Das Malbuch.

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Kinderkram für Erwachsene also? Keineswegs! Die Malbücher sind anspruchsvoll, komplex und ihre Motive häufig extrem kleinteilig. Immerhin verfügen die meisten Erwachsenen über mehr Geduld, Konzentrationsfähigkeit und Feinmotorik als Kinder. Allerdings haben die Großen in der Regel auch mehr Alltagsstress zu bewältigen und genau das erklärt, warum so viele Menschen, die den Kinderschuhen schon entwachsen sind, zu Malbuch und bunten Stiften greifen: Abschalten vom Alltag, Stressabbau, Ruhe und Entschleunigung sind dabei die primären Ziele.

Mandalas ausmalen wird zur Alternative zu Entspannungstechniken wie autogenem Training oder Meditation. Das Ausfüllen vorgegebener Flächen macht es leicht, sich zu konzentrieren, ohne dabei Adrenalin ausschütten zu müssen. Die individuelle Farbgestaltung bietet unendlich viele Möglichkeiten und lässt genug Kreativität zu. Statt ratlos vor einem leeren Blatt Papier zu sitzen, kann man direkt loslegen. Am Ende steht immer ein künstlerisches Erfolgserlebnis und Entspannung ist garantiert.

Auslöser des Booms war die Schottin Johanna Basford. Die Textildesignerin entwarf zunächst Tapetenmuster und Flaschenetiketten, bevor sie 2011 den ersten Auftrag für ein Malbuch annahm – unter der Bedingung, dass es Malbücher für Erwachsene werden. Ihre letzten beiden Bücher Secret Garden und Enchanted Forest verkauften sich millionenfach in mehr als vierzig Ländern. Auch wenn die häufig sehr detaillierten Vorlagen Zeit und Geduld zum Entstehen brauchen: Jeder kann damit zum Selfmade-Künstler werden. Man muss nichts lernen und nicht mal eine Anleitung durchlesen.

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 Welches Malbuch darf es sein?

  • Die Motive: Von der Tier- und Pflanzenwelt über verwunschene Schlösser bis hin zu Themen aus TV-Sendungen ... die Auswahl ist schier unerschöpflich! Wählen sie das, was Ihnen spontan gefällt.

  • Der Schwierigkeitsgrad: Blättern Sie einfach mal durch. Wenn Sie denken „Oh weh, das sind aber viele Felder“, dann nehmen Sie einfach eines mit etwas großflächigeren Malbereichen. Es gibt auch Bücher im Postkartenformat zum ersten Ausprobieren.

  • Der Autor: Die Bücher von Johanna Basford sind Kult, aber längst nicht die einzigen auf dem Markt. Schauen Sie sich im Fachhandel um und entscheiden Sie nach Bauchgefühl. Alternativ können Sie auch Motive aus dem Internet herunterladen. 

Und nun zu den Stiften ...

  • Fineliner: Sie eignen sich für besonders kontrastreiche und leuchtende Zeichnungen und sind in vielen verschiedenen Farbnuancen erhältlich, sodass Sie mit feinen Abstufungen arbeiten können.

  • Fasermaler: Wenn Sie etwas großflächigere Motive gewählt haben, greifen Sie am besten zum Fasermaler. Bei identischen Farben können Sie auch zunächst mit dem Fineliner vorzeichnen und mit dem Fasermaler ausfüllen. Auch hier erhalten Sie viel Kontrast und leuchtende Zeichenergebnisse.

  • Buntstifte: Sie sind perfekt für besonders künstlerische Werke, da Sie mit ihnen nicht nur den Farbton, sondern auch, je nach Druckintensität beim Auftragen, Schattierungen und individuelle Nuancen umsetzen können. Denken Sie daran, einen hochwertigen Anspitzer bereitzulegen.

  • Tinte & Co: Keine Scheu vor Experimenten! Versuchen Sie es doch auch mal mit Tinte, Pastell- oder Wasserfarben oder malen Sie einfach in Schwarz-Weiß. 

Last but not least ... Finden Sie Ihren Lieblingsplatz zum Malen – am Küchentisch, auf dem Sofa oder im Garten. Wenn Sie nicht alleine sein wollen mit Ihren Werken, gibt es in den sozialen Netzwerken, zum Beispiel bei Pinterest und Instagram, zahllose Werke Gleichgesinnter. Hier können Sie sich inspirieren lassen und/oder Ihre eigenen Bilder einstellen. Viel Spaß!