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Liquidität sichern

Auf der sicheren Seite

 

Wer gut und selbstbestimmt durch eine Krise manövrieren will, braucht aktuelle und aussagekräftige Zahlen. Wie Soennecken die eigene Liquidität und die der Händler sicherte. 

Unsichere Zeiten brauchen sichere Finanzen. Nur wer die Zahlen im Blick hat, kann auch gute Entscheidungen treffen. Je besser die Daten sind und je früher sie vorliegen, desto schneller und besser sind meist auch die Entscheidungen. Nie war das Liquiditätsthema so bestimmend wie in 2020. Plötzlich waren die Finanzexperten gefragt wie niemals zuvor. Sie nahmen die Herausforderung an und sorgten für Orientierung und Handlungsfähigkeit.

Interview mit Peter Limbeck

Ein starkes Team

Sie stehen eher selten im Rampenlicht, die Damen und Herren der Soennecken-Buchhaltung, aber insbesondere in der Krise standen sie dafür, wichtigen Entscheidungen eine solide Grundlage zu geben: aktuelle Zahlen und einen guten Kontakt zu den Banken. Peter Limbeck ist Leiter der Finanzbuchhaltung und legt Wert darauf, kein Einzelheld zu sein. „Wir sind ein echtes Team von sehr erfahrenen Mitarbeitern, das Hand in Hand eng zusammenarbeitet“, sagt er. Sie kümmern sich gemeinsam nicht nur um die Soennecken, sondern auch um die Buchhaltungen von Nordanex, Ortloff und der on t.o.p.-Gruppe. Peter Limbeck war lange Jahre kaufmännischer Leiter und Prokurist bei Ortloff und arbeitet inzwischen seit 14 Jahren bei der Soennecken.

Herr Limbeck, was ist das Hauptgeschäft Ihres Teams und was war in der Krise anders?

Normalerweise liegt unser Hauptfokus auf der Buchhaltung. Unser Monatsabschluss dient als Planungs- und Entscheidungsgrundlage für den Vorstand und zeigt, wie das Geschäft im Vergleich zu den Planungen läuft. Die besondere Herausforderung bei Corona war, dass wir die Zahlung der laufenden Rechnungen ebenso gut und fristgerecht leisten können wie in normalen Zeiten. Das Hauptziel war dabei, genügend Liquidität zu haben, um alle Rechnungen im Skonto-Zeitrahmen bezahlen zu können.

Warum ist die Liquidität so wichtig?

Grundsätzlich natürlich, um überhaupt alle Rechnungen termingerecht zu bezahlen, insbesondere aber, um den Skonto-Vorteil ausnutzen zu können. Skonto ist ein wesentlicher Ertragsbringer – für die Soennecken, aber auch für jeden einzelnen unserer Händler. Der durchschnittliche Skontosatz im PBS-Bereich liegt bei 2,8 Prozent. Natürlich kann man zu Gunsten der aktuellen Liquidität einen späteren Zahlungstermin wählen, aber das geht zu Lasten des Ertrages, und das wollen wir – auch und gerade in der Krise – natürlich vermeiden. Wir erwirtschaften alleine im Warengeschäft ca. drei Millionen Euro Skontoertrag im Jahr, das sind jede Woche rund 60.000 Euro, nur dadurch, dass wir Rechnungen fristgerecht bezahlen.

 

Waren Sie erfolgreich?

Ja. Wir haben Liquiditätshilfen vom Bund in Form von Darlehen in Höhe von acht Millionen erhalten, die wir in den nächsten bis zu fünf Jahren zurückzahlen. Diese haben die Liquidität in der Bilanz deutlich verbessert. Wir sind liquiditätsmäßig gut unterwegs, haben zusätzlich eine eingeräumte Kreditlinie von 25 Millionen Euro, die wir aber aktuell nur wenig in Anspruch nehmen. Das gibt uns hohe Sicherheit.

Welche Rolle spielen die Banken dabei?

Eine große. Es ist wichtig, die Banken mitzunehmen. Dabei geht es auch darum, Vertrauen zu schaffen. Daher war unser Kontakt zu den Banken in der Krise noch wichtiger und intensiver als zu normalen Zeiten. Es ist eine wesentliche Aufgabe, die unterstützenden Banken rechtzeitig, schnell, gut und ausführlich mit aktuellen Informationen zu versorgen. Unsere Situation dabei ist: Wir haben uns nicht von einer Bank abhängig gemacht, sondern arbeiten konkret mit vier Banken zusammen, die wir alle parallel betreuen und mit Informationen versorgen. Diese Strategie empfehlen wir auch unseren Händlern: Sprecht mit den Banken! Miteinander sprechen ist immer besser – egal wie es steht. Wir raten zusätzlich: Behandelt eure Banken wie Partner, aber sucht euch eine Alternative. Konkurrenz belebt das Geschäft. Wer eine zweite aktive Bankverbindung hat, kann Zinsverhandlungen häufig erfolgreicher führen.

 

 

Wie haben Sie Ihre Mitglieder in der Krise hinsichtlich deren Liquidität unterstützt?

Allem voran haben wir die Ausschüttungen ungekürzt an unsere Mitglieder deutlich vorgezogen. Für 2021 haben wir das erneut so gehandhabt. Darüber hinaus unterstützen wir sie über das SWOT-Tool und mit Beratung. Im Einzelfall helfen wir auch mal persönlich bei Bankverhandlungen mit. Ich hatte früher mal die Durchwahl 110 … sozusagen für Notfälle (schmunzelt).

 

 

Jens Pietsch, Abteilungsleiter Handelscontrolling (SWOT-Beratung)

Wird nach der Krise alles wieder anders?

Dann geht es wieder darum, zu prüfen, wie jeder seine Liquidität nachhaltig verbessern kann. Da stellen sich ganz andere Fragen. Der Lagerbestand zum Beispiel bindet enorm Kapital. Wir empfehlen den Händlern, sich die größten Positionen anzuschauen und zu fragen: Brauche ich das oder kann ich das in der Menge reduzieren? Hier muss man fein austarieren. Mit LS3 haben die Händler grundsätzlich die Möglichkeit, ihr Lager über Soennecken laufen zu lassen. Das Vertrauen zu und von den Banken ist natürlich auch nach der Krise wichtig. Und wie schon gesagt: Nachhaltige Erträge kommen nur zustande, wenn der Händler Skonto ziehen kann. Er sollte also stets die Liquidität im Auge behalten. Das geht nur, wenn Zahlen regelmäßig und umfassend zur Verfügung stehen und ausgewertet werden.

Wie genau machen Sie das bei der Soennecken?

Eine Kollegin und ich rufen zum Beispiel jeden Morgen als erstes die Kontoauszüge der vier Banken ab und schauen: Wie entwickeln sich die Salden? Wie sieht es aus mit Plus und Minus? Wir bezahlen bei Soennecken auch regelmäßig jede Woche Dienstag die Rechnungen, um die Skontoerträge zu sichern – egal ob Urlaubszeit ist oder nicht, oder auch ob Krise ist oder nicht. Unser Monatsabschluss liegt dem Vorstand bereits in den ersten Tagen des Folgemonats vor. Während der Krise sind wir dazu übergegangen, auch tagesaktuelle Liquiditätsplanungen zu erstellen. In einer Zeit, in der viele auf Sicht fahren, ist Geschwindigkeit ein hohes Gut. Nur wer schnell aktuelle Zahlen hat, kann entscheiden, ob und wie man gegensteuern muss und kann. 

SWOT

Schnellkredite schnell beantragt

Mit der SWOT-Planungs-Software unterstützte die Soennecken ihre Mitglieder bei der Ermittlung der notwendigen Daten für die erfolgreiche Beantragung von Schnellkrediten.

Drei Fragen an Jens Pietsch, betriebswirtschaftlicher Mitgliederberater der Soennecken und zertifizierter Restrukturierungs- und Sanierungsberater.

 

 

Was ist das SWOT-Programm der Soennecken?

Das SWOT-Programm ist eine Leistung im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Beratung der Soennecken. Mit einer integrierten Ertrags-, Bilanz- und Finanzplanung wird dabei aufgezeigt, wie hoch der Finanzierungsbedarf ist, wann dieser Bedarf voraussichtlich entstehen wird und wie die Prognose für die Zeit während und nach der Krise aussieht.

Welchen Nutzen hat das für die Händler in der Krise?

Abgesehen davon, dass sie wissen, wo sie in der Krise stehen, sind die Informationen ein maßgeblicher Baustein für die Gespräche mit der Hausbank. Die Beantragung des Schnellkredits ist daran geknüpft, dass das Unternehmen durch die Corona-Krise nur vorübergehend Finanzschwierigkeiten hat, jedoch strukturell gesund und langfristig wettbewerbsfähig ist. Bei der Erfüllung dieses Nachweises können wir unsere Händler maßgeblich unterstützen, sodass kein oder minimierter Aufwand für Steuerberatung oder eigene Finanzbuchhaltung anfällt.

Was müssen die Händler dafür tun?

Wir haben entschieden, dass wir diese Leistung für die Teilnehmer im laufenden Geschäftsjahr kostenlos erbringen. Die rund 80 Händler, die bereits am Soennecken-Planungssystem teilnehmen, erhalten monatlich oder quartalsweise standardisierte Berichte. Die Planungen werden dabei kontinuierlich aktualisiert, sodass wichtige Entscheidungen frühzeitig getroffen werden – zum Beispiel die Verlängerung von Kurzarbeit.